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Der Wiederhopf (Upapa epops)
Der Wiedehopf (Upupa epops) ist die einzige Art
der Familie der Wiedehopfe (Upupidae). Seine
besonderen Kennzeichen sind der lange, dünne,
gebogene Schnabel sowie die aufrichtbare
Federhaube. Das Körpergefieder des kurzbeinigen
Vogels ist hellorange-bräunlich, Schwingen und
Schwanz sind kontrastreich schwarz-weiß
gebändert. Sein Balzruf besteht aus meist
dreisilbigen „upu-pup“-Lauten. Bei Erregung krächzt
der Wiedehopf gedehnt und rau, ähnlich wie der
Eichelhäher. Das Beutespektrum des Wiedehopfes
umfasst vor allem Grillen, Käfer und Engerlinge
sowie größere Schmetterlingsraupen. Er erbeutet
aber auch
Spinnen, Asseln, Hundert- und Tausendfüßler,
Regenwürmer und Schnecken. Gelegentlich zählen
kleine Wirbeltiere wie Eidechsen zu seiner Nahrung.
Der Wiedehopf bevorzugt als Bruthabitat offene
Landschaften warmtrockener Klimate mit kurzer,
schütterer Pflanzendecke zur Bodenjagd. Geeignete
Bruthöhlen wie in älteren, ausgefaulten Bäumen
dürfen ebenfalls nicht fehlen. Der Vogel sucht sich
als Neststand Ganz- oder Halbhöhlen aller Art, z.B.
in Astlöchern, Felshöhlen, unter Dächern oder in
Erdlöchern. Meist Anfang Mai legt er dort in der
Regel 5 bis 8 ovale, hell-blaugraue bis grünlich-
graue Eier. Nach etwa 18-tägiger Bebrütung durch
das Weibchen schlüpfen die Jungen, die
anschließend noch 13 bis 14 Tage lang gehudert
werden und nach 23 bis 25 Tagen das Nest
verlassen. Anschließend werden die Jungvögel noch
einige Tage mit Futter versorgt. Zweitbruten können
bis Anfang Juli erfolgen.
Lebensraum des Wiedehopfes
Das Areal des Wiedehopfes reicht von Südwest-
Europa und Nordwest-Afrika nach Osten über
Vorderasien, Arabien, Sri Lanka bis Sumatra, im
Norden bis in das Baltikum und ostwärts bis zum
Baikalsee. Abgesehen von vereinzelten
Überwinterern beziehen die Zugvögel südlich der
Sahara bzw. Indiens ihre Winterquartiere. Die nur
im Nordwesten und Norden fehlende Nominatform
weist in Europa einen Gesamtbestand von
mindestens 890.000 Brutpaaren auf, mit
deutlichem Schwerpunkt in den mediterranen
Ländern (v.a. Spanien, Türkei) und in Russland. Der
Wiedehopf kommt in fast allen Ländern
Mitteleuropas vor, der Bestand ist hier jedoch auf
wenige Tausend Vögel zurückgegangen. In
Deutschland brüten 310 bis 460 Paare. Gezielte
Schutzmaßnahmen haben regional (z.B. am
Südlichen Oberrhein) zu einer erfreulich positiven
Entwicklung geführt.
Neben klimatischen Faktoren wie feuchtkühler
Witterung macht dem Wiedehopf vor allem die
Intensivierung der Landwirtschaft mit ihren
unterschiedlichen Folgen zu schaffen. Hoher
Pestizideinsatz und der Verlust von extensiv
genutzten Wiesen und Weiden, die in Ackerland
umgewandelt werden, zählen zu den wesentlichen
Gefährdungsfaktoren. Geeignete Bruthöhlen gehen
durch das Entfernen von nicht mehr ertragsreichen
Obstbäumen oder von Feldgehölzen regelmäßig
verloren, außerdem durch Sanierungsmaßnahmen
älterer Gebäude (Scheunen, Ställe) und Gemäuer.
Unser Wappentier:
Der Wiedehopf
Wie kam es eigentlich dazu, dass der Wiedehopf
zum Wappentier des Natur- und
Vogelschutzvereins Dudenhofen wurde? Nach
Aussage der damaligen Gründungsmitglieder hat
dies einen einzigen, allerdings außerordentlich
guten Grund. Zu dieser Zeit nämlich, gab es in
Dudenhofen (neben Weisenheim am Sand) das
größte Brutvorkommen dieses seltenen Vogels in
der Vorderpfalz. Damit war die Entscheidung
getroffen und der Wiedehopf wurde zum
Wappentier unseres Vereins!
Zunächst wollen wir kurz die Systematik, den
Stammbaum unseres Wappentieres, zum besseren
Verständnis in nachfolgender Tabelle vorstellen:
Klasse
Vögel (Aves)
Ordnung
Hopfartige (Upupiformes)
Familie
Wiedehopfe (Upupidae)
Gattung
Wiedehopfe Upupa
Art
Upapa epops
Steckbrief Wiedehopf
Wenn Gefahr droht, scheiden Weibchen und
Jungvögel ein übelriechendes Sekret aus ihrer
Bürzeldrüse aus, um Feinde am Nest zu
verschrecken.
26-29 cm groß
Langstreckenzieher
im Sommer zu beobachten
unverwechselbares Äußeres
Gefährdung
Die Population des Wiedehopfes ist in Deutschland
gefährdet, da es aufgrund fehlender Lebensräume
immer noch wenige Brutpaare gibt. Doch der
Bestand dieses wärmeliebenden Vogels wächst,
ein klares Anzeichen des Klimawandels.
Forderungen zum
Schutz
Zum Schutz des Wiedehopfes sind verbliebene
Streuostbestände sowie Feldgehölze mit Bruthöhlen
langfristig zu erhalten. Nisthilfen werden an
geeigneten Orten gerne angenommen und haben
lokale Vorkommen bereits sehr positiv beeinflussen
können.
Im Zuge einer Extensivierung der Landwirtschaft
sind reich strukturierte Wiesengebiete und
Brachflächen zu fördern und zu erhalten. Der
Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden sollte in
Brutgebieten des Wiedehopfes deutlich
eingeschränkt werden, um ein ausreichendes
Nahrungsangebot sicherzustellen.